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Autorinnenlesung mit der ukrainischen Bachmann-Preisträgerin Tanja Maljartschuk

Moderation: Tilman Strasser
„Blauwal der Erinnerung“ – ein Roman über den vergessenen ukrainischen Volkshelden Wjatscheslaw Lypynskyj, dessen Leben auf kunstvolle Weise mit dem der Ich-Erzählerin verknüpft wird: Sie sucht in dessen Vergangenheit nach Spuren, um besser mit ihrer eigenen Gegenwart zurechtzukommen.

Mit Autor und Literaturvermittler Tilman Strasser wird Tanja Maljartschuk über ihren Roman und seine Hintergründe sprechen und aus diesem lesen.

Tanja Maljartschuk, 1983 in Iwano-Frankiwsk, Ukraine geboren, studierte Philologie an der Universität Iwano-Frankiwsk und arbeitete nach dem Studium als Journalistin in Kiew. 2009 erschien auf Deutsch ihr Erzählband »Neunprozentiger Haushaltsessig«, 2013 ihr Roman »Biografie eines zufälligen Wunders«, 2014 »Von Hasen und anderen Europäern«, 2019 ihr Roman »Blauwal der Erinnerung«. 2018 erhielt Tanja Maljartschuk den Ingeborg-Bachmann- Preis. Die Autorin schreibt regelmäßig Kolumnen und lebt in Wien.

Tilman Strasser, geboren in München, studierte in Hildesheim kreatives Schreiben, lebt in Köln.
Arbeitete als Drehbuchautor, Journalist, Kulturveranstalter, schrieb zuletzt den Roman „Hasenmeister“, das Hörspiel „V-Komplex“ und ein Buch über das Bergische Land.

In Kooperation von forumostwest (Kulturamt des Rheinisch-Bergischen Kreises), Katholisches Bildungswerk Rheinisch-Bergischer-Kreis, Netzwerk „Schildgen für Ukraine” und dem Himmel un Ääd-Begegnungscafé.
www.forum-ostwest.de

Mehr zum Buch „Blauwal der Erinnerung“:

Eine Frau leidet, nach unglücklichen Beziehungen aus der Bahn geworfen, unter Panikattacken und verlässt monatelang die Wohnung nicht. Sie findet Orientierung und Halt in einer historischen Figur, die für die Geschichte der Ukraine eine große Rolle spielte: Wjatscheslaw Lypynskyj. Der leidenschaftliche Geschichtsphilosoph und Politiker entstammte einer polnischen Adelsfamilie, die in der Westukraine lebte. Schon früh identifizierte er sich mit der Ukraine und bestand auf der ukrainischen Form seines Namens. Nach dem Studium befasste er sich politisch und historisch mit dem zwischen Polen und Russland zerrissenen Land und forderte wie besessen seine staatliche Unabhängigkeit. Ein Kampf, der ihn durch verschiedene Länder führte und persönliche Opfer kostete.

Ähnlich kränklich wie diese historische Figur und – wie er – auf der Suche nach Zugehörigkeit, folgt die Erzählerin diesem stolzen, kompromisslosen, hypochondrischen Mann, um durch die Erinnerung der sowjetischen Entwurzelung zu trotzen. Ein literarisch beeindruckender Roman, der zeigt, was es heißt, wenn die eigene Identität aus Angst, Gehorsamkeit und Vergessen besteht.

Ort: Pfarrsaal Herz Jesu Gemeinde, Altenberger-Dom-Straße 140, 51467 Bergisch Gladbach
Der Eintritt ist frei – gerne Spenden für das Netzwerk „Schildgen für Ukraine”.

Um Voranmeldung wird gebeten
unter kultur@rbk-online.de oder
unter 02202 13 -2770

Datum

20. Juni 2022
Abgelaufener Termin

Uhrzeit

19:00

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Anmeldung erwünscht

Ort

Pfarrsaal Herz Jesu
Altenberger-Dom-Straße 140, 51467 Bergisch Gladbach
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