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Music for Hope – ein wahrhaft furioses Finale

Mit einem Konzertabend der besonderen Art kam ein großartiges Ausstellungsprojekt zu seinem feierlichen Ende.
„Bethlehem reborn – Von Bergisch Gladbach über Beit Jala nach Bethlehem“ eröffnete am ersten Advent. Seither begleiteten 20 Veranstaltungen aller Art die Ausstellung: Führungen, Vorträge, thematische Gottesdienste, kreative Angebote für Kinder. Musik war immer ein tragendes Moment der Reihe, in der Weihnachtszeit sowieso.

Und so schloss folgerichtig „Music für Hope“ mit Aeham Ahmad den Veranstaltungsreigen und das Ausstellungsprojekt – Hoffnung, die gerade auch aktuell wieder so nötig ist für die Menschen in Bethlehem und unserer Partnerstadt Beit Jala in Reichweite der Geburtskirche. Aeham Ahmad, der Pianist aus den Trümmern von Damaskus, begeisterte und berührte seine Zuhörer:innen in der voll besetzten Herz Jesu-Kirche mit seiner wunderbaren Musik, bei der auf geniale Weise europäische und orientalische Klänge miteinander verschmelzen.
Seit seiner Ankunft in Deutschland 2015 stehen Aeham Ahmad und seine Musik für Versöhnung, Frieden und Neuanfang.

Heute war Aeham Ahmad bereits zum 5. Mal zu einem Konzertabend in Schildgen, u.a. auch zu einer Lesung aus seinem Buch „Und die Vögel werden singen“.
Nachfolgend noch einige Infos zu seinem Lebensweg und seinem Engagement:
Die Geschichte ist bekannt und allgegenwärtiger biografischer Hintergrund seines künstlerischen Schaffens. Ahmad erlangte internationale Bekanntheit als „Pianist aus den Trümmern“ in dem von IS-Kämpfern im syrischen Bürgerkrieg zerstörten Jarmuk. Dieser Stadtteil von Damaskus entstand 1948 als Palästinenser-Flüchtlingslager, hier wuchs Ahmad auf.
Nachdem die Kämpfer ihm auch noch sein Klavier zerschlagen hatten, flüchtete er 2015 über die Balkanroute nach Deutschland. Kaum angekommen, setzte er sich wieder an den Flügel und gab unzählige Benefizkonzerte für Flüchtlinge und Helfer.
Internationaler Beethovenpreis: noch im Herbst 2015 erhielt er für sein Engagement den erstmals verliehenen Internationalen Beethovenpreis für Menschenrechte, Frieden, Freiheit, Armutsbekämpfung und Inklusion in Bonn.
Music für Hope: seit seinem fünften Lebensjahr lernte Ahmad Klavier spielen, in Damaskus und Homs studierte er klassische Musik von Bach über Beethoven bis Mozart. Ein Granatsplitter in der linken Hand drohte seinem Berufswunsch als Pianist einen Strich durch die Rechnung zu machen. Doch die Musik war ihm immer Antrieb und Erfüllung, auch in düstersten Stunden.
In Deutschland erfand er sich neu, seine „Music for Hope“ wurde zum Markenzeichen. Seither begeistert er seine Zuhörer mit der Virtuosität seines Klavierspiels, der Emotionalität seiner Lieder, der Verbindung von abendländischem Musikkanon und arabischen Traditionen zum polyphonen Erlebnis. Und alles ist getragen von der Überzeugung, mit seiner Musik eine Brücke zwischen Menschen und Kulturen schlagen zu können.
Vom Leid zum Hoffnungsflug: in einem Erstaufnahmelager in Hessen vor zehn Jahren fing Ahmads neues Leben an, inzwischen besitzt er den deutschen Pass und hat mit Frau und Kindern in einem Dorf nahe Warburg seine zweite Heimat gefunden. Die Kraft seiner Musik bewegt auch die Zuhörer:innen. Ahmads Spiel führt aus spürbarem Leid zum Hoffnungsflug, verführt sie bisweilen sogar zum Mitsingen.
Fotos: Markus Bollen, Achim Rieks

Zum Beitrag im KStA vom 1.2.25: „Pianist aus den Trümmern bewegt“  

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