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Holocaust-Gedenktag: „Nie wieder ist jetzt“ – Vortrag zum Internationalen Holocaustgedenktag

Heute vor 79 Jahren wurde das NS-Vernichtungslager Auschwitz befreit.
Heute gedenken wir aller Opfer der Nazis.
Bis zu 1,5 Millionen Menschen wurden allein in Auschwitz ermordet. Doch Auschwitz-Birkenau mit seinen vier gewaltigen, hochtechnisierten Krematorien und Gaskammern war „nur“ die monströse Spitze eines Eisbergs der jahrelangen Entwicklung des industriellen Mordens. Auschwitz wäre nicht möglich gewesen ohne die Vorläufer, in denen das Morden improvisiert, getestet, erlernt und optimiert wurde.

„Der Holocaust fand nicht nur in Auschwitz statt“. DANKE Roland Vossebrecker für diesen informativen, aber sehr „unter die Haut“ gehenden Vortrag.

Seit 15 Jahren arbeitet Roland Vossebrecker außerberuflich im Bildungswerk Stanislaw Hantz e. V. https://bildungswerk-ks.de/
Dort organisiert und leitet er regelmäßige Bildungsreisen nach Oswiecim/Auschwitz und nach Lodz (Ghetto Litzmannstadt, Mordlager Kulmhof).
Aus dieser Erfahrung heraus zeichnete Vossebrecker in seinem Vortrag die historische Entwicklung des nationalsozialistischen industriellen Völkermordes an den europäischen Jüdinnen*Juden und machte deutlich, dass Auschwitz „nur“ die monströse Spitze eines Eisbergs war.
Von den Krankenmorden der sogenannten T4-Euthanasie-Aktion, über das Sterben in den Ghettos, den Massenerschießungen in der Sowjetunion, dem ersten Mordlager der Menschheit Kulmhof im polnischen Dörfchen Chelmno bis zu den Massenmordlagern der Aktion Reinhardt eskalierte der Völkermord der Nazis immer mehr und fand in den gewaltigen Krematorien von Auschwitz-Birkenau seinen makabren Höhepunkt. Bedauerlicherweise sind viele dieser Orte der nationalsozialistischen Verbrechen und ihre Opfer heute fast vergessen.

„Es stellt sich also die Frage nach dem angemessenen Gedenken für die Opfer des Holocaust. Wenn wir dabei immer nur Auschwitz im Blick haben, werden wir dem nicht gerecht. Wenn wir der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gedenken wollen, dürfen wir diese Vorläufer und ihre vielen Opfer nicht vergessen.“

Für ein würdiges Gedenken kamen in dem Vortrag die Opfer selbst in ergreifenden Zitaten immer wieder zu Wort.
„Schon jetzt hört man immer wieder die dumpfe Frage: Wird je ein Mensch der Nachwelt sagen können, wie wir hier gelebt haben und gestorben sind?“ Oskar Singer, Chronist des Ghettos Litzmannstadt.

Im Anschluss an den Vortrag entwickelte sich unter den ca. 25 Zuhörer*innen eine engagierte Diskussion über die Aktualität dieses Themas und zur Frage, wie auf den Rechtsruck in Deutschland, in Europa und weltweit zu reagieren sei. Roland Vossebrecker plädierte für einen attraktiven politischen Gegenentwurf, der Hilfsbereitschaft, Mitmenschlichkeit und Menschenrechte in den Mittelpunkt politischen und gesellschaftlichen Handelns stellt.

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