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Ein emotionales Benefizkonzert mit dem ukrainischen Pianisten Paul Kruk und der Tänzerin Nana Sarkisova

„Das geht unter die Haut“,  so O-Ton einer Besucherin.
Paul Kruk und Nana Sarkisova boten eine eindringliche, emotionale und ungewöhnliche Aufführung. Es war mehr als „nur ein Konzert“. Paul Kruk spielte Bach, Beethoven und Chopin mit einer unglaublichen Intensität und Eloquenz – immer wieder „unterbrochen“ von Textpassagen über seine Erlebnisse, seine Begegnungen mit den Geflüchteten hier in Bergisch Gladbach, vor allem mit Frauen und Kindern. Nana Sarkisova übersetzte jeweils für die ukrainischen Konzertbesucher:innen, die so an den geschilderten Erlebnissen teilhaben konnten.

Sehr eindringlich berichtete Paul Kruk über seine persönlichen psychischen Grenzen während seiner Übersetzungstätigkeit in einer Sammelunterkunft. Er wurde Tag für Tag mit Schicksalen und Fluchterlebnissen konfrontiert, die seine Vorstellungs- und Verarbeitungskraft überstiegen. Dass er eigentlich psychologisch geschult sein müsste, um mit den belastenden Erfahrungen umzugehen und eigene Grenzen zu erkennen, daran hatte er nicht gedacht. Nach einigen Wochen war seine Belastungsgrenze erreicht und er musste eine „Auszeit“ nehmen.

Im weiteren Verlauf des Abends beeindruckte Nana Sarkisova mit ihrem tänzerischen Können; begleitet am Flügel von Paul Kruk.
Das erste Stück war gewidmet den bisher 346 durch die Kriegsereignisse getöteten Kindern. Diesen wurde in einer eindrücklichen Schweigeminute gedacht; alle Besucher hatten sich ergriffen von ihren Plätzen erhoben. Anschließend wurde gemeinsam das Vaterunser und für den Frieden gebetet.
Besonders berührend war auch das gemeinsam mit den ukrainischen Gästen gesungene Volkslied „Roter Schnellball“, („Chervona Kalina“), das die Verteidiger des Vaterlandes moralisch stärken soll. Gemeint sind mit dem „Roten Schnellball“ die roten Früchte des roten Schnellballbusches, die im Winter noch an den Büschen hängen, obwohl diese schon ihre Blätter verloren haben.  Karl-Heinz Brucherseifer  unterstützte gesanglich und begleitete auf dem Klavier.

In einer emotionalen Schlussmoderation dankte Margret Grunwald-Nonte vom Netzwerk Schildgen für Ukraine Nana Sarkisova und Paul Kruk für diesen besonderen Abend.
Die reichlich gegebenen Spenden werden für medizinisches Schutzmaterial (Tourniquets) für die Zivilbevölkerung in der Ukraine eingesetzt. Das sichere Ankommen dieses überlebenswichtigen Schutzmaterials wird gewährleistet sein, da wir mit zuverlässigen Partnern diese Aktion durchführen.

Nana Sarkisova (17) hatte vor dem Krieg in Odessa Tanz studiert und auch als Tanzlehrerin gearbeitet. Sie kam im März 2022 mit ihrer Mutter und Schwester nach Deutschland und Bergisch Gladbach, Bruder und Vater sind in der Heimat im Kriegseinsatz. Nach wenigen Monaten in Deutschland verfügt sie schon über gute Deutschkenntnisse, die sie am Berufskolleg weiter vertieft.

Paul Kruk, Jahrgang 1957, wuchs in der Ukraine auf. Sein solostisches Engagement als Pianist führte ihn durch die Ukraine und Russland, bis er vor rund 30 Jahren nach Deutschland kam, wo er seitdem als Konzertpianist und Musiklehrertätig ist. Seine Heimatstadt Cherson gehört zu den aktuell stärksten umkämpften Gebieten der Ukraine.

Paul Kruk engagiert sich seit Beginn des Krieges als Übersetzer für die Geflüchteten aus der Ukraine in RheinBerg und gibt Haus- und Benefizkonzerte zu ihren Gunsten.

Er lebt mit seiner Familie in Bergisch Gladbach.

Hier geht´s zu einem kleinen Artikel über den Abend im KStA „Der Teddy auf dem Piano“

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