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Edelweißpiraten – Teenager gegen Hitler – ein nahegehender Filmabend

Köln im Herbst 1944. In der kriegszerstörten Stadt leistet eine kleine Gruppe von Jugendlichen bewaffneten Widerstand gegen das Nazi-Regime. Bartholomäus Schink, Franz Rheinberger und Fritz Theilen gehören zu den sogenannten „Edelweißpiraten“, einer ursprünglich unpolitischen Jugendbewegung, die von den Nationalsozialisten verboten und verfolgt wurde. Mehr als 3.000 Edelweißpiraten gab es Köln.

Ingolf Gritschneder, der Schildgener Filmemacher und Autor hat mit einem Kollegen noch erhaltene Dokumente, Fotos, Interviews und persönliche Erinnerungen zusammengetragen und schildert fast 80 Jahre nach Kriegsende ein nun vollständigeres Bild der Vorgänge in einem beeindruckenden und informativen Dokumentarfilm.
Abschnittsweise wurde der Film gezeigt, immer wieder unterbrochen mit informativen Hintergrunderläuterungen durch Ingolf Gritschneder. Dokumente und historisches Film- und Tonmaterial mussten recherchiert und zusammen getragen, authentische Drehorte und verlässliche Interviewpartner gefunden werden.

hier geht´s zum Film in der ARD-Mediathek
Video verfügbar bis 19.6.2024

Zu Wort kommen im Film neben Zeitzeugen auch Konrad Adenauer im Originalton, der ehemalige Bundesinnenminister Gerhart Baum und die deutsch-französische Journalistin Beate Klarsfeld. Dabei geht es auch um die Frage, warum es Jahrzehnte dauerte, bis die Edelweißpiraten als Widerstandskämpfer anerkannt wurden, während ihre Verfolger längst wieder in Freiheit waren.
Mittlerweile (seit 1984) sind stellvertretend für die Gruppe Jean Jülich, Michael Jovy sowie posthum Barthel Schink, Mitglieder der Kölner Edelweiß-Gruppe, in der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt, weil die Gruppe in den Trümmern Ehrenfelds Juden versteckt und mit (oft gestohlenen) Lebensmitteln versorgt und damit gerettet hatte.

Hinrichtungsstätte in Ehrenfeld; seit 2003 erinnert dort eine Gedenktafel an die im November 1944 hingerichteten Edelweißpiraten.

Einige der Zuschauer erinnerten sich an Plätze des Geschehens und Ereignisse, teilweise durch Erzählungen in der eigenen Familie – auch an den schleppenden und unwürdigen Umgang der Stadt Köln hinsichtlich Anerkennung und Würdigung der Edelweißpiraten als Widerstandskämpfer.

Es war ein eindrucksvoller und besonderer, teilweise auch bedrückender Abend. Eine Teilnehmerin sagte zum Schluss: „Dieser Abend hat sich sehr gelohnt, beeindruckend, mit Tiefgang, bewegend. Respekt, was H&Ä auf die Beine stellt, um solche Veranstaltungen zu ermöglichen. Danke.“

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