Ein Abend anlässlich „10 Jahre Willkommen in Schildgen“, der bewegt – zwei Lebenswege, die Anerkennung verdienen und Mut machen.
Marwah: „Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer, Sie haben unser Leben verändert. Danke von Herzen für Ihre Hilfe, die meinem Leben und dem meiner Familie Hoffnung, Sicherheit und eine echte Chance geschenkt hat. Ihre Wärme hat unseren Weg heller gemacht – und diese Güte möchte ich voller Freude weitergeben, damit auch andere erfahren, wie sehr Unterstützung Leben verändern kann. Liebe Grüße, Marwah Al-Ogaili“.
Hosheen: „Der Abend im Himmel un Ääd war etwas Besonderes – die Atmosphäre, die Menschen und die Gespräche haben mich tief berührt. Es war eine schöne Erfahrung, mit den Menschen zusammenzukommen, die mich zehn Jahre lang begleitet haben und gemeinsam auf diesen Weg in Deutschland zurückzublicken, Danke und liebe Grüße, Hosheen Shekhi“.
Marwah aus Bagdad und Hosheen aus Damaskus im Gespräch mit Margret Grunwald-Nonte vom H&Ä-Team über ihre Erfahrungen und ihr Leben in Deutschland/Schildgen – Geschichten, die eindrucksvoller kaum sein könnten. Offen, ehrlich und ohne jede Beschönigung erzählten sie von ihrem Ankommen in Deutschland – von den schwierigen ersten Schritten in einem fremden Land, von Sprachbarrieren, mühevollem ersten Orientieren und auch Momenten des Zweifelns. Doch ebenso sprachen sie über das, was sie getragen hat: Neugier, Lernbereitschaft, Durchhaltevermögen und den festen Willen, sich ein neues Leben aufzubauen.
Was diesen Abend so besonders machte, war die Mischung aus großer Emotionalität und wohltuender Klarheit. Beide schilderten ihre Erfahrungen so authentisch, dass das Publikum spürbar berührt war – ohne Pathos, ohne Kitsch, dafür mit einer Wärme und Ernsthaftigkeit, die lange nachhallt. Sie machten deutlich, wie viel Mut es braucht, in einem neuen Land Fuß zu fassen, und wie wertvoll jede einzelne Chance ist, die sie hier erhalten haben. Dankbarkeit war ebenso spürbar wie Stolz auf das Erreichte. Darüber hinaus wurde von beiden betont, dass sie die Begleitung durch die ehrenamtlichen Kräfte bis heute sehr schätzen und dankbar sind.
Gleichzeitig bezogen beide klar Position: für Demokratie, für Freiheit, für die Sicherheit und die gute soziale und gesundheitliche Absicherung, die unser Land bietet. Ihre Verwunderung darüber, wie oft hierzulande über die eigentlich guten Lebensumstände geklagt, gejammert wird, fand bei den Zuhörer:innen mehrheitlich Zustimmung. Ihre Sicht von außen – geprägt von Erfahrungen, die viele von uns nie machen mussten – öffnete einen Perspektivwechsel, der uns alle bereicherte.
Chapeau für diese beeindruckende Integrationsleistung, sowohl der von Marwah, ihrem Mann und den 3 Kindern sowie der von Hosheen und seiner Frau mit ihrem kleinen Kind. Deren Lebensgeschichten stehen stellvertretend für die vielen seinerzeit in Schildgen angekommenen und von hiesigen Ehrenamtlichen betreuten Geflüchteten, die allesamt heute sowohl persönlich als auch mit ihren Berufen fest in unserer bunten, vielfältigen Gesellschaft angekommen sind – aus Geflüchteten wurden Freunde und Nachbarn.
Große Anerkennung auch für die engagierten Ehrenamtlichen in den vielfältigen und nimmermüden Hilfs- und Unterstützungsangeboten sowie besonders für die persönlichen und freundschaftlichen Begleitungen.
Es war ein Abend, der nicht nur Einblicke in zwei beeindruckende Integrationsgeschichten bot, sondern auch einen Impuls, unsere eigene Haltung zu hinterfragen. Ein Abend, der Mut macht, der verbindet – und der zeigt, wie wertvoll gelebte Vielfalt für unsere Gesellschaft ist.
Hier noch die Rückmeldung einer Besucherin: „Ganz offen, sehr sympathisch und beeindruckend persönlich ließen uns Marwah und Hosheen in ihre Leben blicken.
Sicher hat mich der Abend auch deshalb so bewegt und begeistert, weil ich als ehemals „Hauptamtliche“ in der Flüchtlingshilfe jederzeit nachspüren konnte, was möglich ist, wenn Engagement, Durchhaltewillen und vor allem Menschlichkeit zusammenspielen. Und zwar auf Seiten der zu uns geflüchteten Menschen, der ehenamtlich in der Flüchtlingshilfe engagierten Frauen und Männer und uns Hauptamtlichen.
Kaum ein Satz fiel an diesem Abend übrigens öfter als „Wir schaffen das!“ – aus den Mündern von Marwah und Hosheen. Danke an H&Ä für den gelungenen Abend, dieses Erlebnis und weiterhin alles Gute für Marwah, Hosheen und ihre Familien“.
Fotos: Philipp J. Bösel, Achim Rieks, Josef



















































































