Es war ein interessanter und kurzweiliger Abend.
Billy begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste zusammen mit seinem Freund Franky musikalisch mit den Beatles „In My Life“.
Als Einstieg in die lockere Talk-Runde mit Margret gab Billy, der Generationen von Schildgener Gitarrenschülerinnen und -schüler betreut hat, interessante Einblicke in seine Familiengeschichte. „ Mein Weg in die Musik begann schon in jungen Jahren. Mein Vater war ein amerikanischer GI, den ich nie kennengelernt habe. Vermutlich hat er mir seine Blues-Gene weitergegeben.
Meine Mutter zog mit mir im Alter von zwei Jahren ins Rheinland, nach Hürth, wo meine Schulzeit begann. Schon früh zeigte sich mein Interesse an Musik und meine Begeisterung fürs Gitarrespielen. In der Pubertät nahm ich Gitarrenunterricht bei guten Lehrern, war aber auch viel autodidaktisch unterwegs. Besonders erinnere ich mich an einen ehemaligen Nachbarn und WDR-Mitarbeiter, der für mich ein wichtiger Mentor war.“
Auf die Frage nach einem Musikstudium: „Ja, ich habe drei Semester Musik in Köln studiert, aber dann aufgegeben. Es wurde dort hauptsächlich klassische Musik gelehrt, während mein Interesse immer im Bereich Rock und Pop lag. Deshalb habe ich mich musikalisch auch auf anderen Wegen weiterentwickelt. Heute kann man ja sogar Punk studieren.
Schließlich unterrichtete ich in verschiedenen Musikschulen, über 30 Jahre in Haltern und 20 Jahre in Stommeln, spielte in verschiedenen Bands und war auf vielen – auch internationalen – Konzert-Tourneen; vor dem Mauerfall sogar in den neuen Bundesländern. Besonders die Begegnungen mit bekannten Rock- und Pop-Größen, mit denen ich auch auf der Bühne stand, haben mich beeindruckt. Viele dieser Künstler waren sehr bodenständig und nahbar, was mich sehr fasziniert hat. Diese Begegnungen mit den großen Künstlern, die mich akzeptierten und schätzten sind bis heute in guter Erinnerung. Dagegen sind die Auftritte bei Open-Air-Rock-Konzerten nicht immer angenehm gewesen. Wir hatten immer Security dabei, und manches Mal ging da richtig die Post ab.“ Weiterhin erinnert sich Billy an unzählige TV-Auftritte mit verschiedenen Bands und daran, welche Freundschaften sich über die verschiedenen Bandzugehörigkeiten entwickelt haben.
Seine Frau Bo hat Billy Ende der 80er Jahre kennengelernt und mit ihr eine Familie gegründet – mit inzwischen 3 erwachsenen Kindern, auf die sie sehr stolz sind. Auch nachdem die Ehe geschieden wurde, sind Bo und Billy bis heute freundschaftlich verbunden. Beruflich habe er mit ihr in den 90er Jahren die Bill-Bo-Casting-Agentur betrieben – Casting und Vermittlung von Musiker:innen für Fernseh-Shows (z.B. für Quizsendungen, für Rudi Carell etc.).
Schließlich führte Billys Weg nach mehreren Umzügen nach Schildgen, wo er schnell eine neue Heimat fand. Seit dieser Zeit unterrichtet er in seinem Musikstudio Kinder und Jugendliche sowie gitarrenbegeisterte Erwachsene. Auch begleitete er mit einer Band Kinder- und Jugend-Gottesdienste der Ev. Andreasgemeinde, was guten Schwung und Anerkennung brachte. Die Kinder und Jugendlichen seien begeistert gewesen.
Er beobachtet seit einiger Zeit aber leider eine Veränderung im Lernverhalten. Die Motivation sei bei vielen durch den Einfluss der sozialen Medien, die ständige Handynutzung und das schwindende Allgemeinwissen gesunken. Nur bei wenigen Schülern bestünde eine wirkliche Motivation, das Gitarrenspiel zu lernen, zu üben, sich weiterzuentwickeln, mehr zu können als nur einige wenige Griffe.
Auf die Frage, wie er bei einem so bewegten Musikerleben die Balance halten könne, erfahren die Gäste, dass Billy seit 30 Jahren meditiert. Außerdem schätze er inzwischen das doch eher dörfliche Leben in Schildgen. Er brauche keine Großstädte mehr, nicht New York, London oder Berlin. – Sein Schildgen sei seine Heimat, die Menschen hier seien ihm vertraut, er schätze das Kaffeetrinken im H&Ä – mehr brauche er nicht.
Zum Abschluss dieses wunderbaren Abends spielten Billy und sein Freund Frank für das begeisterte Publikum noch zwei Stücke: eins von den Bee Gees – Billys Lieblingsband – und eine spontane Blues Impro.
Margret Grunwald-Nonte führte mal wieder einfühlsam in bewährter Form durch das Gespräch und den Abend .


















































































